Personal Branding - So wirst du zur Marke

Ein guter Internetauftritt ist im beruflichen Kontext mittlerweile unabdingbar - nicht nur für Firmen oder Organisationen, sondern auch für Freiberufler*innen und sogar Arbeitnehmer*innen. Personal Branding kann dir dabei helfen, dich richtig zu präsentieren, die Leute von deinen Fähigkeiten zu überzeugen und dir einen Namen in deiner Branche zu machen. Die besten 5 Tipps und Tricks zum Aufbau der »Marke Ich«, findest du hier.

Foto ©: Austin Distel on unsplash.com
von Oliver Adria, 1. November 2019 um 09:00

Wenn man an Firmen wie Apple, Facebook oder Microsoft denkt, hat man neben den Produkten, die sie anbieten, meistens auch sofort deren »Hauptfiguren« mit im Sinn. Steve Jobs, Mark Zuckerberg und Bill Gates stehen fast schon als Synonyme für ihre Unternehmen und zählen zu den einflussreichsten Menschen weltweit. Erreicht haben sie diesen Bekanntheitsgrad einerseits durch ihre Firmen, andererseits auch durch cleveres Vermarkten ihrer Persönlichkeit. Dass sie für uns als Synonyme für ihrer Firmen stehen, haben sie dem sogenannten »Personal Branding« zu verdanken - der »Marke Ich«. 

Was ist Personal Branding?

Personal Branding (PB) ist letztendlich nichts anderes als das, was Firmen mit ihren Produkten tun - eine Art Marketing-Strategie. Nur dass beim PB eben keine Produkte im Mittelpunkt stehen, sondern die eigene Person. Deshalb heißt diese Strategie im Deutschen auch »Selbstvermarktung« oder »Marke Ich«. Dieser Begriff wurde zum ersten Mal vor rund 20 Jahren benutzt und geht auf den amerikanischen Unternehmensberater Thomas J. Peters zurück, der ihn auch bekannt machte. Auch wenn Peters nicht genau definierte, was alles unter dem Begriff Personal Branding fällt, hat dieses Konzept in vielen verschiedenen Bereichen an Bedeutung gewonnen. Sei es im Showgeschäft, der Unternehmenskultur oder bei Internetpersönlichkeiten. Zwar haben es früher schon Schaupieler*innen und Musiker*innen verstanden, ihre Persönlichkeit gewinnbringend zu vermarkten (man denke nur an Marilyn Monroe), doch hat PB dazu beigetragen, dass sich diese Strategie in der Geschäftswelt verbreitet hat und clever eingesetzt werden kann. Unternehmer*innen promoten dann eben keine Filme oder Alben, sondern sich selbst und/oder die Produkte ihrer Firma. 

Personal Branding - Auch etwas für Arbeitnehmende

Jedoch ist PB nicht nur etwas für die CEOs von Unternehmen, sondern kann vor allem bei Freiberufler*innen, aber auch von Arbeitnehmer*innen bewusst und strategisch eingesetzt werden, um ihren Marktwert zu erhöhen. Einige der Hauptziele sind das Hervorheben der eigenen Professionalität, Authentizität sowie die Vermarktung der eigenen Kenntnisse und Expertise. Ähnlich wie bei Produkten geht es auch hier darum, seine Stärken herauszufiltern und potentielle Geschäftspartner*innen oder Arbeitgeber*innen dazu anzuregen, sich näher mit einem zu beschäftigen. Dies kann vor allem bei der Jobsuche von Vorteil sein, da viele Unternehmen heute gezielt auf Talentsuche im Netz sind. Deshalb ist es sehr sinnvoll, dein Renommee zu steigern und so den Recruiter*innen aufzufallen, denn solche Leute merken schnell, wo dein Mehrwert liegt. Auch wenn es vielleicht anfänglich so scheint, als wäre PB nur etwas für Menschen im Marketing, den Medien oder der IT-Branche, lässt sich die Selbstvermarktung auch super in anderen Bereichen und Branchen nutzen und umsetzen. 

5 Strategien, damit auch du eine Marke wirst

Damit dies gelingt, haben wir dir hier ein paar Tipps und Tricks zusammengestellt, wie du dir deine eigene Marke aufbauen kannst. Wichtig ist, dass du nicht unüberlegt mit der Selbstvermarktung loslegst, sondern dass du dir vorher eine genaue Strategie zurechtlegst, wie diese Vermarktung deiner Person aussehen soll. Folgende Anregungen können dir beim Planen helfen: 

1. Finde deine Nische 

Es ist immer sinnvoll, sich einen Nischenbereich innerhalb der eigenen Branche zu suchen, damit man sich durch seine Kenntnisse und Skills von der Konkurrenz abheben kann. Aber auch so ist eine Nische immer besonders interessant, weil du hier mehr Raum zur Ausbreitung zur Verfügung hast. So ist zum Beispiel die Bezeichnung »Umweltingenieur*in« recht generisch, aber du könntest dich zum Beispiel als »Strategische*r Umweltprüfer*in mit Fokus auf Umweltverträglichkeitsprüfung« präsentieren oder z.B. als »Produktdesigner*in mit Fokus auf nachhaltiges Design« oder »Landschaftsplaner*in im Bereich Natur- und Umweltschutz« durchstarten. Durch diese Eingrenzung wissen Arbeitgeber/Unternehmen sofort, was Sache ist und welchen Vorteil du bringst.

2. Mache dich zu einem/einer Expert*in auf deinem Gebiet 

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Aufbauen von Expertenwissen. Dies erlangst du natürlich einerseits durch berufliche Erfahrung, aber gerade wenn du noch relativ am Anfang deiner Karriere stehst, kann es sinnvoll sein, an Seminaren, Workshops oder Fortbildungen teilzunehmen, um so zumindest dein theoretisches Wissen aufzubauen. Auch das Internet ist ein wichtiges Hilfsmittel, denn dort gibt es viele Expertenblogs, Videos und Fachartikel, die du ebenfalls für dich nutzen kannst und nur darauf warten, gelesen zu werden. 

3. Demonstriere deine Expertise

Hast du dir nun Expertenwissen angeeignet und deine Nische gefunden, wird es Zeit, dass du dieses Wissen auch demonstrierst. Du könntest zum Beispiel Fachartikel schreiben, Interviews geben oder Fachvorträge à la »TED-Talk« halten. Auch ein eigener Blog und/oder YouTube-Kanal können je nach Branche ein super Vehikel sein, dein Fachwissen zu präsentieren. Damit du hier auch ordentlich glänzen kannst, solltest du dich auf jeden Fall mit »Storytelling«, also dem Geschichten erzählen, vertraut machen. Nutze dies, um interessanten Content zu erstellen und deinen Interviews, Artikeln und Präsentationen das gewisse Etwas zu verleihen und deine Leser und Zuhörer zu fesseln. Diese Skills sind in der heutigen Arbeitswelt enorm wichtig geworden, weshalb sich das Aneignen solcher Fähigkeiten allemal lohnt. 

4. Erhöhe deine mediale Präsenz 

Wenn du diese Interviews gibst, die Präsentationen hältst oder deine Blogposts schreibst, dann vergiss nicht, diese auch zu teilen! Die sozialen Medien sind da deine besten Freunde und auch bei Karriereplattformen wie Xing oder LinkedIn dürfen du und deine »Kreationen« nicht fehlen. Gerade diese zwei Plattformen sind super Tools, um sich ein (berufliches) Netzwerk aufzubauen, denn hier tummeln sich neben den ganzen Kolleg*innen auch viele Recruiter*innen von Unternehmen.  

5. Pflege deine Marke

Hast du alle Schritte erfolgreich durchgeführt und deine eigene Marke aufgebaut, ist es wichtig, dass du am Ball bleibst und dich nicht auf deinen Lorbeeren ausruhst. Eigne dir mehr Wissen an, achte stets auf die Qualität deiner Arbeit, baue dein Netzwerk weiter aus und versuche, in deiner Nische immer auf dem neuesten Stand der Dinge zu bleiben. 

Ein weiterer Tipp: Schau dir gerne an, wie andere erfolgreiche Selbstvermarkter*innen ihr Renommee aufgebaut haben und gucke dir vielleicht den ein oder anderen Trick ab. Natürlich solltest du diese Person nicht eins zu eins kopieren, sondern dich eher von ihr oder ihm inspirieren lassen. Schließlich muss man das Rad nicht neu erfinden, sondern nur in die richtige Richtung lenken.

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